: gemütliche weihnachten mit adolf und hermann
„Absolut geschmacklos“ findet Oberbürgermeister Kurt Machens (CDU) das Angebot eines Möbelhändlers in Hildesheim. Doch Anlass seines Ekels war nicht dieser heimelig blumige Polstersessel aus deutscher Wertarbeit auf unserem Foto, sondern die Werbeaktion „Weihnachtspreise“ eines Hildesheimer Möbelverkäufers, der mit Namen von Nazi-Führern geworben hat. Die angepriesenen Stücke tragen Namen wie „Adolf“, „Hermann“, „Rommel“ oder „Paulus“. Das empört die Jüdische Gemeinde und Politiker. Die Polstergarnitur mit Namen „Adolf“ erinnere an Hitler, die Version „Hermann“ an Reichsmarschall Göring, eine Schlüsselfigur des Nazi-Terrors. Eine Anbauwand „Rommel“ ist offenbar dem Generalfeldmarschall in Afrika gewidmet, und die Kommode „Paulus“ dem Oberbefehlshaber der 6. Armee vor Stalingrad. Die Jüdische Gemeinde will Anzeige erstatten wegen „Verherrlichung des Dritten Reiches“. Der Geschäftsinhaber sagt, die Namen der Möbelstücke habe er von den Herstellern übernommen.
FOTO: REINHARD KRAUSE
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