frankreich schwimmt zurück :
In der Pariser Tageszeitung Libération heißt es zur Rückholung des asbestverseuchten Flugzeugträgers „Clemenceau“ von der Indischen Küste, wo er abgewrackt werden sollte: Fünfzehn Monate vor dem Ende seiner Amtszeit schlägt das Image von Jacques Chirac im Indischen Ozean leck. Jenseits des Grotesken des Fortsetzungsromans steht das Abfallmanagement der reichen Staaten in Frage. Berücksichtigt man die tugendhaften Erklärungen seines Präsidenten, so wäre es Frankreich sich schuldig, auf diesem Gebiet mit gutem Beispiel voranzugehen und untadelig zu sein. Einmal mehr sind den Worten keine Taten gefolgt.
Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace meinen zum gleichen Thema: In seiner Glanzzeit hatte der Flugzeugträger Clemenceau 48-mal die Welt umrundet und damit ist noch nicht Schluss! Doch bei seiner (vielleicht) letzten Reise schlagen die Wellen gewaltig hoch. Wir befinden uns im 21., nicht mehr zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Alles, was gebaut wurde – Schiffe, Flugzeuge, Autos, Fabriken –, muss eines Tages verschrottet werden, aber nicht mehr irgendwie. Und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass die überall in der Welt auftauchenden Probleme mit Asbest sich bei anderen Materialien wiederholen, deren Schädlichkeit uns bislang noch unbekannt ist.