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die wahrheitSpielzeugtag: Sexindustrie sabotiert taz

Nur mit viel Glück konnte die heutige Ausgabe der taz erscheinen. Denn ein perfider Sabotageakt ...

... der Sexfirma Eis.de (!) aus Bielefeld (!) legte gestern beinahe die taz lahm. 32 Pakete brachte die Post, der Inhalt aber versetzte die Redaktion in einen kollektiven Sexrausch: Dildos, Liebeskugeln, Kondome, Gummipuppen - die gesamte Redaktion wurde in eine einzige Orgie mitgerissen. Derweil ruhte die Zeitungsproduktion, das Erscheinen der aktuellen Ausgabe war ernsthaft gefährdet. Ungerührt aber von der brenzligen Situation, spielten sich atemberaubende Szenen in den einzelnen Ressorts ab. taz zwei erklärte sich zur Zentrale der Liebeskugeln. Im Schwerpunkt sorgte die Gleitcreme für ein ganz neues Ressortgefühl. In der Kultur wurde eine Dildo-Tauschbörse eingerichtet. Im Ausland wurden Gummipuppen aufgeblasen. Und hätte nicht der unterkühlte Christian Semler einen dringenden Weckruf ausgegeben, dass freie Liebe ja ganz schön sei, aber dass es sich hierbei eindeutig um einen Sabotageakt der Sexspielzeugindustrie handelte, die taz wäre heute nicht erschienen.

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1 Kommentar

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  • WT
    wild thing

    32 Pakete?

     

    Das ist eine tief symbolische Handlung eines wohlwollenden tiefgründigen Unternehmens!

     

    32 Pakete als Symbol für die 32 Megabite an Werbemüll im Jahr, die mittlerweile trotz Spamspermaschutzhülle in jedes E-Mailpostfach eindringen und ein jeden im Durchschnitt 32 Stunden im Jahr dazu zwingen, diese ungewollten Mißbrauchsspuren zu beseitigen.

     

    Ein Symbol für die 32 Kilo die mittlerweile jeden Briefkastenschlitz dieser Republik im Jahr ungefragt mit Werbemüll deflorieren.

     

    Gegen den Willen des Briefkastenschlitzbesitzer schieben sich täglich unaufhaltsam dicke zusammengerollte Rohre in Form von Magazinen, Zeitungen und sonstigen Postwurfsendungen in die schmale Intimsphäre der Einwohner.

     

    Die Gebühr für die grüne Tonne ist mittlerweile zu einem Aquivalent der Praxisgebühr avanciert, die ein Vergewaltigungsopfer zu entrichten hat.

     

     

    Nun seit ihr Opfer geworden, und ganz gegen die Gepflogenheiten des Marktes, sind die Pakete nicht mit einem Gleitgel aus Euroscheinen umhüllt.

     

    War das die eigentliche Kritik?!