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die wahrheitDetroit stinkt

Behörden verbieten öffentliches Gutriechen

"Behörden in Detroit demnächst parfümfreie Zone", meldet apn über die Folgen der Klage eines Bediensteten der Stadt. Der Angestellte fühlte sich vom Parfüm einer Kollegin derart belästigt, dass er sich zu gerichtlichen Schritten genötigt fühlte. Mit was um Himmels willen hat sich die Kollegin bloß eingenebelt? Mit dem Eau de Tennissocke von Gabriela Sabatini?

Es muss jedenfalls schlimm gewesen sein, denn als Reaktion auf das Urteil zu seiner 100.000-Dollar-Klage sollen nun alle Behörden der Stadt Detroit zur duftstofffreien Zone werden. In drei Gebäuden werden demnächst Plakate aufgestellt, die alle Mitarbeiter dazu auffordern, "das Tragen parfümierter Stoffe" zu vermeiden. Aufgelistet werden "Parfüm, Aftershave, Deodorant, Gesichts- und Körperlotionen".

Ebenso unerwünscht ist die Benutzung von Duftkerzen oder Raumdüften. Wissen die Behördenchefs, was sie sich und den Besuchern da antun? Es mag demnächst sehr interessant riechen in den Behörden, wenn sogar Deos verboten werden. Damit die öffentlichen Gebäude nicht zur Miefhölle werden, sollte man Schwitzen vorsorglich auch verbieten.

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2 Kommentare

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  • OE
    olfaktorisch einwandfrei

    olfaktorisch sensibel weil durch Tigerbalsam überreizte Nerven, oder was?

    Also was ist eigentlich schlimmer Tigerbalsam oder Omas Parfüm im ICE? Ich glaube das nimmt sich nicht viel.

     

    Armer Kerl! Da hilft wohl nur noch Nase amputieren.

  • EO
    einem olfaktorischen Sensibelchen

    Wie wunderbar! Endlich! Endlich, endlich, endlich hat mal jemand angefangen! Der Beginn der Schaffung des Paradieses auf Erden!

    Wer ein olfaktorisches Sensibelchen wie ich ist, wird nur zustimmen können.

    Ach, was müssen wir leiden.... meine Wenigkeit traut sich ohne das Döschen Tigerbalsam (um das Zeug bei Bedarf blitzartig unter die Nase zu schmieren) schon seit ewigen Zeiten nicht mehr aus dem Haus. Anders geht´s nicht, will man mal einen Tag ohne heftigen Brechreiz überleben.

    Als besonders brutal erlebe ich immer wieder diese sadistischen 4711-Omis. Mit gemeinem Grinsen setzen sie sich im ICE, in der S-Bahn, im Café, usw. neben mich. Natürlich mit dem Ziel, mich maximal zu quälen. Und es gibt hierzulande keine Gesetzesgrundlage, um sich gegen derartig gewalttätige Übergriffe zur Wehr zu setzen!

    Ich plädiere dafür, solch einen Erlass nach Detroiter Vorbild bundesweit einzuführen. Nur bei Dolce und Gabbanas entzückendem Light Blue könnte man mal eine Ausnahme machen...