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Archiv-Artikel

die wahrheit-woche der leichen im keller: peinliche schrecken der vergangenheit

Eine Leiche im Keller hat jeder. Und wenn es nur das vergilbte Poesiealbum mit den frühen Pubertätsgedichten oder das zerfledderte Pornoheft ist, das hinter der Kartoffelkiste vergammelt. Eine Leiche im Keller kann aber auch eine peinliche Begebenheit sein, die einem im früheren Leben passiert ist. Wie zum Beispiel ein dummes Verbrechen, das man irgendwann begangen und das man zu Recht längst verdrängt hat. Oder eine politische Verirrung, an die man sich heute lieber nicht erinnert. Leichen im Keller haben immer etwas Peinliches. Ist es da empfehlenswert, dass Wahrheit-Autoren hinabsteigen in die dunklen Gefilde des eigenen Lebens und bisher unerzählte peinliche Geschichten ans Tageslicht befördern? Teils, teils. Es kann durchaus übel ausgehen für den Autor, falls der Fall noch nicht verjährt ist und Beteiligte sich wiedererkennen. Es kann aber auch unterhaltsam sein für die Wahrheit-Leser, wenn sich die Gruft der Peinlichkeit öffnet und ein strammer Zombie herausspaziert. Wir sind gespannt, ob die Wahrheit-Autoren mutig genug sind, ihre düsteren Geheimnisse offen zu legen.