: die britische position
Blair bleibt Bush treu
Tony Blair gab sich kriegerisch in seiner ersten Pressekonferenz im neuen Jahr. Das irakische Regime werde gestürzt, sagte der britische Premierminister am Montagabend. Er würde es begrüßen, wenn es eine neue UN-Resolution vor einem Angriff gebe, doch „falls jemand diese Aktion unbegründet oder einseitig blockiert, können wir uns dadurch nicht einengen lassen“. Also Krieg auch ohne UN-Unterstützung? Blair sagte, er habe keinen Zweifel daran, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Und fügte hinzu: „Was immer passieren mag, Saddam wird entwaffnet. Es liegt an ihm, auf welche Art. Es geht auf friedliche Art, wenn er mit den UN-Inspektoren kooperiert, oder es kann durch einen Konflikt geschehen.“ Neue Umfragen in Großbritannien haben ergeben, dass 53 Prozent der Befragten für einen Krieg gegen Irak sind, sofern er von der UNO getragen wird. Ohne diese UN-Resolution sind nur 13 Prozent dafür. Auch in der Labour Party und selbst in Blairs Kabinett sind die Meinungen geteilt. Entwicklungshilfeministerin Clare Short sagte am Sonntag, die Logik erfordere es, dass die britische Regierung nicht ohne UN-Unterstützung handelt. RALF SOTSCHECK