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die anderen

Bild am Sonntag kommentiert die Auswirkung der Spendensammlung Helmut Kohls auf das Gefüge der CDU: „Das System Kohl lebt.“ Das war der lapidare Kommentar der Grünen zur Spendensammlung des Alt-Kanzlers. Ganz so abwegig ist diese Einschätzung nicht. Denn die Spendenaktion ist ein Beweis dafür, wie groß Macht und Einfluss Helmut Kohls auch heute noch sind. Seine Pressekonferenz war eine einzige Demonstration: Ich bin wieder da! Kohl fühlt sich wieder stark. Es wird spannend sein zu beobachten, welche Entscheidungen Kohl mit Hilfe seines Beziehungsgeflechts in den kommenden Wochen noch beeinflussen kann. Die Intrigen gegen Wolfgang Schäuble haben allerdings gezeigt: Kohls Macht ist nur noch destruktiv. Er kann nichts mehr gestalten, nichts mehr für die Zukunft der CDU tun, sondern nur mit ein paar treu ergebenen Vasallen Karrieren zerstören und für Unruhe sorgen. Das ist allerdings nicht mehr so glanzvoll wie die Rolle, die Helmut Kohl jahrelang in der deutschen Politik und in der Weltpolitik gespielt hat.

Die Deister- und Weserzeitung aus Hameln schreibt zur Green-Card-Aktion des Bundeskanzlers: Die Kritik an der Green-Card-Aktion des Kanzlers geht in die Irre – mag auch zu Recht daran erinnert werden, dass damals, als Schröder Juso-Chef war, gerade die Jungsozialisten jeden als reaktionären Knecht des Kapitals und als Verhinderer einer freien „kritischen“ Kulturlandschaft brandmarkten, der es wagte, in Bezug auf Studienwahl und Berufsergreifung an den „Bedarf der Wirtschaft“ zu erinnern. Tatsache ist, dass es die von Schröder beklagte gefährliche Lücke in der Computerindustrie heute gibt und dass sie möglichst rasch geschlossen werden muss. Da ist es reichlich albern, ja ärgerlich primitiv, wenn der CDU-Spitzenkandidat in NRW mit Sprüchen wie „Kinder statt Inder“ Emotionen zu schüren versucht. Gerade er als früherer „Zukunftsminister“ müsste wissen, dass eine aktuelle Notmaßnahme längerfristige Reformen und Stimmungsveränderungen im Bildungsbereich selbstverständlich nicht erübrigt, sondern diese geradezu verlangt.

Der Berliner Tagesspiegel verteidigt die Sendung „Big Brother“: Big Brother wird vorgeworfen, voyeuristisch zu sein, andere nennen die Sendung langweilig. Beides sind in Wirklichkeit Stärken. Voyeurismus ist der Neugierde eng verwandt, und Neugierde gehört zu den Erfolgsgeheimnissen der Gattung Mensch. Wir können gar nicht anders, wir müssen zuschauen. Auf diese Weise lernen wir. Und weil das Fernsehen nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Entspannung dient, muss Langeweile kein Nachteil sein.

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