die anderen :
Die niederländische Zeitung Volkskrant erinnert an den Beginn des Kosovo-Krieges: Das wichtigste Ergebnis der Operation „Allied Force“ ist, dass diesmal rechtzeitig eingegriffen wurde. Dadurch blieb die Zahl der Toten relativ niedrig. Das war ein Verdienst des Eingreifens und kein Beweis dafür, dass er überflüssig gewesen wäre, wie Kritiker in einer zynischen Umkehrung von Ursache und Folgen behaupten. Im Kosovo ist noch viel zu tun. Ein Problem liegt darin, dass der Westen kurzfristig mehr erreichen will als er ordentlich leisten kann. Aber das andere Extrem – damals nichts unternehmen – wäre inzwischen als das größere Übel deutlich geworden.
Die Presse aus Wien schreibt über den EU-Gipfel in Lissabon: Die 14 EU-Partner Österreichs haben extremen Argumentationsnotstand und wollen daher am liebsten gar nicht mehr über die antiösterreichische Aktion reden. Sie haben jedoch zu viel Prestige in diese Aktion investiert, als dass sie nun leicht von der Palme herunter kämen. Wolfgang Schüssel hat sich aber bei der Regierungsbildung von den Drohungen nicht beeinflussen lassen. Jetzt stehen die 14 ziemlich blamiert da. Sie haben bis heute nicht einmal eine Begründung geschafft, weshalb es die Maßnahmen überhaupt gibt. Österreich bleibt gedemütigt, die EU lächerlich: Genug Erfolg für einen Gipfel?
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