die anderen :
Die Schweizer Zeitung Der Bund meint zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen in den palästinensischen Gebieten: Auf den ersten Blick mag der überraschende Beschluss Baraks, die Ortschaft Abu Dis am Rand der Jerusalemer Altstadt an die Palästinenser abzutreten, als gewichtige Vorleistung Israels zu werten sein, den vor sich hin dümpelnden Dialog neu zu beleben und die Verhandlungen über den Endstatus von Jerusulem auf ein konkretes Gleis zu bringen. Wie bereits sein Vorgänger Netanjahu ist Barak nicht bereit, die Altstadt von Jerusalem als künftige Hauptstadt an die Palästinenser abzutreten. Abu Dis könnte Sitz des palästinensischen Parlaments werden. Die Lösung ist elegant – zu Gunsten Israels. In Wirklichkeit erschwert sie die Endverhandlungen.
Zum selben Thema schreibt die italienische La Repubblica: Blut und Gewalt halten Barak nicht auf. Der Ministerpräsident und Exsoldat, der seine politische Existenz mit der Vollendung des größten historischen Ziels, des Friedens, verbunden hat, weiß, dass die Zeit gegen ihn arbeitet. Wenn bis zum 13. September keine für alle Seiten befriedigenden Vereinbarungen erreicht werden sollten, dann wird die einseitige Ausrufung eines Palästinenserstaates praktisch unausweichlich, mit furchtbaren Auswirkungen für die ganze Region.
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