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die anderen

Die Times aus London kommentiert die Leistungen der Bundesregierung: Bundeskanzler Schröder tritt jetzt in die ideale Phase ein, in der er beweisen kann, dass er ein echter Modernisierer ist. Er mag davon ausgehen, dass seine neue Popularität sowohl auf den Spendenskandal um Helmut Kohl als auch darauf zurückzuführen ist, dass er (Schröder) bisher nicht allzu viel verändert hat. Für radikale Reformen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Rentenproblematik gibt es nach wie vor wenig Rückhalt beim Wahlvolk. Aber jetzt, wo Wachstum und Selbstvertrauen zurückkehren, werden diese Probleme offener diskutiert. Der Patient gibt Lebenszeichen von sich.

Die tschechische Zeitung Právo meint zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter: Die Bildung einer deutschen Stiftung zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern ist ein Erfolg. Sie wäre wohl schneller zu Stande gekommen, wenn sich alle Verhandlungsteilnehmer stets der unvergesslichen Gründe dafür erinnert hätten. Eine Reihe unnötiger Schachzüge und unwürdiger Debatten wäre uns erspart geblieben. Andererseits sind jene deutschen Unternehmen zu loben, die sich aus moralischen Gründen am Entschädigungsfonds beteiligen, obwohl sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden. Dies zeigt, dass auch ein anderes Deutschland existiert.

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