die anderen:
Das britische Massenblatt The Sun kommentiert die angeblich bereits gefallene Entscheidung von Premierminister Tony Blair für den Euro: New Labour hat sich für den Beitritt zum Euro entschieden. Blair glaubt im Innersten, dass die Abschaffung des Pfundes keine Nachteile mit sich bringt. Er versteht die Befürchtung nicht, dass der Verlust von Souveränität und Identität für den Wähler wichtig ist – wichtiger vielleicht als die wirtschaftlichen Argumente. Die Ergebnisse von Meinungsumfragen werden ignoriert. Egal, was die Leute wollen, New Labour will sie das tun lassen, was die Regierung will. Das zeigt Verachtung für die Demokratie.
Die Financial Times aus London meint zum gleichen Thema: Es war erwartet worden, dass die Unterstützung der Briten für den Euro mit der Zeit größer wird. Stattdessen wird sie schwächer. Die Unterstützung für den Euro hat in einer Reihe von EU-Staaten nachgelassen. Im dänischen Referendum im September wächst die Möglichkeit einer Ablehnung. Eine engere Wirtschaftsunion bedarf der Zusammenarbeit. Aber das darf nicht bedeuten, dass die nationale Souveränität der einzelnen Staaten unterwandert wird. In Großbritannien drängt zwar nicht die Zeit, aber es fehlt an politischem Mut zur Entscheidung für den Euro.
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