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die anderen

Die bulgarische Tageszeitung Sega zu Jugoslawien: Hätte er auch den kleinsten Zweifel, dass er die Wahlen verlieren würde, hätte Milošević sie überhaupt nicht anberaumt. Die Einwilligung, in die Stichwahl zu gehen, könnte kaum als eine Niederlage für Slobo gedeutet werden. Letzten Endes kann das ein gut durchdachter taktischer Zug sein, der ihm hilft, seine Pläne zu verwirklichen. Bisher ist das Ergebnis 1:1, dennoch zu Gunsten von Milošević.

Die flämische Tageszeitung De Standaard dazu: Das Jugoslawien von Slobodan Milošević erlebt seine letzten Tage. Milošević’ Regime zeigt zunehmend Zeichen des Zerfalls. Der Druck wird zu groß, einige Parteibonzen sollen das Land bereits verlassen haben. Die Implosion ist nahe, der Geruch des Wandels hängt in den Straßen von Belgrad.

Und die Neue Zürcher Zeitung: Milošević will Zeit gewinnen. Auch rechnet er wohl damit, dass sich die vom Wunsch nach einem Machtwechsel zusammengehaltene Opposition in der Frage des weiteren Vorgehens in die Haare geraten wird – eine Strategie, die bisher immer aufgegangen ist. Etwas aber hat sich geändert: Die Opposition ist breiter abgestützt als früher.

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