die anderen:
Sewodnja aus Moskau meint zu den US-Präsidentschaftswahlen: Ein Nachlassen der amerikanischen Wirtschaft würde Russland viel schmerzhafter durchleben als die USA selbst. Bevor der Dicke abnimmt, geht der Dünne ein. Probleme in den USA würden zum Bruch unseres gesellschaftlich-politischen Systems führen. Die Lage würde an das Chaos in Deutschland von 1929 bis 1932 erinnern. Die Moral daraus ist einfach. Wir wünschen dem amerikanischen Imperium Festigkeit und dem neuen Präsidenten des Erdballs (wer es auch immer sein wird), dass er ohne besondere Dummheiten und Erschütterungen regierten wird.
Über die Friedensaussichten im Nahen Osten nach dem Treffen von Arafat und Peres schreibt Il Messaggero aus Rom: Was konnten sich die zwei Architekten der Osloer Verträge sagen und versprechen nach so vielen gescheiterten Anläufen? Statt Vertrauen herrscht Argwohn, und die Intifada ist keine Guerilla mehr, sondern zum Krieg geworden. Das Treffen der zwei besiegten Pioniere des Friedensprozesses muss dramatisch gewesen sein. Heraus kam ein gemeinsamer Appell, aus der Spirale der blutigen Zusammenstöße hervorzutreten. Bleibt zu hoffen, dass es bei den bevorstehenden Treffen in Washington mehr Realismus geben wird – auf beiden Seiten.
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