die anderen:
Die konservative britische Zeitung The Daily Telegraph schreibt zu der sich zuspitzenden Krise in Simbabwe: (Präsident Robert) Mugabe glaubt, dass in den Städten die Weißen die Wirtschaft und die wenigen unabhängigen Zeitungen kontrollieren. Allem Anschein nach meint er, dass bei den Parlamentswahlen des vergangenen Jahres 80 Prozent der Bürger von Harare und Bulawayo wegen des verderblichen Einflusses der Weißen für die Opposition stimmten. Sobald Simbabwe gereinigt ist, werden die Schwarzen ihn unterstützen, denkt er. Als zusätzlicher Anreiz werden seine Terrorgruppen, die so genannten Kriegsveteranen, auf jeden Aufsässigen losgelassen. Diese Taktik hat man bei den letzten Wahlen versucht – und dennoch haben nur 45 bis 48 Prozent der Schwarzen die Zanu-PF unterstützt. Wiederholte sich dieses Ergebnis bei der Präsidentenwahl, so verlöre Mugabe. Und alles deutet darauf hin, dass der Stimmenanteil für die Opposition sogar noch größer sein wird. Nach den Zerstörungen der Farmen ist ein riesiger Ernteausfall unvermeidlich. Mugabes politische Strategie mag sich ebenso als Selbsttäuschung erweisen wie die Ängste, die dahinter lauern.
Die Wirtschaftszeitung La Tribune (Paris) warnt davor, dass Bankräuber den Übergang zum Euro ausnutzen könnten: Mit der Einführung des Euro haben Sicherheitsmaßnahmen in den Bankfilialen und Sparkassen sowie bei den Geldtransporten die höchste Priorität, wie der blutige Überfall auf die Sparkasse in Cergy-Pontoise am Samstag beweist. Vor dem Hintergrund der im ersten Halbjahr in Frankreich um zehn Prozent gestiegenen Kriminalität ist eine Befürchtung nicht von der Hand zu weisen: Die Verdoppelung der Gelder während der Vorbereitung auf den Euro schafft eine Situation, die organisierte Gangster und kriminelle Einzelgänger nutzen werden.
Zur Kontroverse zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und seinem Außenminister Schimon Peres meint der Corriere della Sera (Mailand): Peres gegen Scharon und umgekehrt. Das „alte Paar“ der israelischen Politik hat ein gespanntes Verhältnis. Aber es wird keine Scheidung geben, die Koalition der nationalen Einheit hat ihren Weg noch nicht beendet. Zuletzt hat der Außenminister nach einer Serie von Gesprächen unter vier Augen vom Premier das erhalten, was er wollte: grünes Licht für Verhandlungen mit Vertretern der Palästinenserbehörde über einen Waffenstillstand. Es ist ein Schritt hin zu einer möglichen Öffnung, während die Spannung in der Region steigt.
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