piwik no script img

die anderen

Die dänische Tageszeitung Politiken meint zum Deutschlandbesuch des russischen Präsidenten Putin: Stehende Ovationen folgten auf die Rede des russischen Präsidenten vor dem deutschen Parlament über den gemeinsamen Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Putin sieht eine Chance, dass der Westen die tschetschenischen Rebellen als Teil dieses Terrorismus einstuft. (...) (Wenn dies) die Aufgabe demokratischer Grundprinzipien wie die Verteidigung unschuldiger Zivilisten gegen Staatsterror bedeutet, dem zivile Tschetschenen jahrelang ausgesetzt gewesen sind, dann wird hier ein unzulässiger Kniefall begangen.

Die Pariser Le Monde meint: (Den Russen) scheint die Gelegenheit gekommen, der tschetschenischen Rebellion ein Ende zu machen. Aber was sollen (sie) noch tun, wenn nicht verhandeln? Sie haben 120.000 Soldaten in die kleine Kaukasusrepublik geschickt, sie haben Dörfer bombardiert und die Hauptstadt Grosny dem Erdboden gleichgemacht. Es gibt mehr als 100.000 Opfer, vor allem Zivilisten. Statt, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder, eine „differenziertere“ Sichtweise des Tschetschenienkrieges zu fordern, sollten westliche Politiker Putin die verheerende Bilanz dieses Krieges vorhalten, bevor sie mit ihm ein gemeinsames Wertesystem feiern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen