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die anderen

Il Messaggero aus Rom meint zur Entwicklung in Afghanistan: Die Taliban versuchen, Zeit zu gewinnen. Sie ersuchen Ussama Bin Laden, das Land zu verlassen, und verhandeln indirekt mit den USA, indem sie den Reverend Jesse Jackson zu einer „Friedensmission“ einladen. Washington weist den Schachzug zurück und erklärt erneut, dass die USA jedes Mittel gegen den Terrorismus und jene, die ihn schützen, einsetzen werden – und dass die amerikanische Antwort „schrittweise und maßvoll“ erfolgen wird. Aber auch erste Zweifel über die US-Pläne kommen hoch: Die Vorsicht, meinen einige Beobachter, könnte das Fehlen einer klaren Strategie überdecken.

Berlingske Tidende aus Kopenhagen kommentiert: Indem es Ussama Bin Laden Obdach gegeben hat, hat das Taliban-Regime seinen eigenen Untergang beschleunigt. Dieses menschenfeindliche Herrschaftssystem wird nicht mit Flächenbombardements von der Macht vertrieben werden. Dafür wird der militärische wie politische Druck unaufhörlich zunehmen, bis das Regime zusammenbricht. Mit diesem Druck übernehmen die Akteure gleichzeitig eine Mitverantwortung dafür, dass Afghanistan irgendwann eine Regierung bekommt, die sich für allem um das Wohl der Bevölkerung und den Wiederaufbau des Landes bemüht.

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