die anderen:
Über die Bombenpause für Afghanistanschreibt das niederländische Algemeen Dagblad: Dass die andauernden Aktionen der US-Luftwaffe zu weiterer Eskalation führen können, wird von der internationalen Gemeinschaft bewusst akzeptiert. Leider gibt es allen Grund dafür, wenn man den Ernst der Lage berücksichtigt. Die Verantwortlichen für den Tod von 6.000 Menschen in den Zwillingstürmen von New York haben nicht viel Achtung für das Leben anderer. Aber den Männern, Frauen und Kindern, die jetzt ihre afghanische Heimat verlassen müssen, dürfte nicht die Rechnung für die unmenschlichen Taten präsentiert werden. Der humanitäre Aspekt muss dabei wichtiger sein als der militärische. Die Situation ist verwickelt, aber die Afghanen brauchen Hilfe.
Die Turiner Zeitung La Stampa meint über die britische Kriegsbereitschaft: Den Bruch zwischen Europa und Großbritannien gibt es nicht in der Frage der Solidarität mit Amerika. Der Bruch existiert vielmehr deshalb, weil Kontinentaleuropa sich zur Hälfte in den Mittelmeerraum erstreckt und seit Jahrhunderten mit dem Islam und der arabischen Welt zusammenlebt und diese seit Jahrhunderten in seinem Inneren beherbergt.
Die Moskauer Tageszeitung Trud kommentiert: Natürlich haben sich die Taliban durch ihre Verbindungen zum Terrorismus und ihre mittelalterliche Sozialpolitik kompromittiert. Doch noch ist in Afghanistan keine Kraft zu sehen, die eine einigende Rolle spielen könnte. Die Idee, eine Regierung mit Beteiligung aller verschiedenen Völkerschaften zu bilden, ist als Propaganda gut, aber nicht als Mittel der Realpolitik.
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