die anderen:
Der Pariser Figaro kommentiert das große Interesse an den Euro-Starter-Kits: Mit dem Kauf der ersten Euro-Münzen wollten die Europäer ein Stück echtes Europa in den Händen halten – fast so wie Pilger, die Stücke einer Reliqie mit sich führen, als konkretes Symbol ihres Glaubens. Europa hat jetzt also einen Körper. Was noch fehlt, ist die Seele. Niemand bezweifelt ernsthaft die wirtschaftliche Revolution, die die Einführung des Euro mit sich bringt. Aber reicht das aus, um von Europa als einem Gemeinwesen zu sprechen, das einer Nation gleicht?
Die Lübecker Nachrichten meinen zum Airbus-Kauf der Bundeswehr: Das wird die von Auftragseinbrüchen geplagte europäische Luftfahrtindustrie freuen: Die Airlines bestellen in Serie Flugzeuge ab, da tritt Verteidigungsminister Rudolf Scharping als Großkunde auf und ordert 73 Militärtransporter. (...) Der gewaltige Rüstungsauftrag schafft dem Unternehmen langfristig ein zweites Standbein neben den Ziviljets. Das stärkt für den Wettbewerb mit der US-Konkurrenz. Das Problem: Im Haushalt fehlt das nötige Geld. Die fehlenden Milliarden will sich die Regierung 2003 bewilligen lassen. Dieses Verfahren ist ein Winkelzug und muss das Parlament brüskieren. Eine seriöse Finanzierung sieht anders aus.
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