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die anderen

20 Jahre nach dem Falklandkrieg zieht die Brüsseler Tageszeitung De Standaard Bilanz: In Argentinien besiegelte die Niederlage das Ende der Diktatur. In Großbritannien verhalf der Sieg Thatcher zu einer glänzenden Wiederwahl. Seit dem Krieg haben sich die Verhältnisse zwischen den beiden Ländern normalisiert. Doch die argentinischen Veteranen stehen noch immer im Regen. Sechzig Prozent sind arbeitslos – sie werden abgewiesen, wenn sie erwähnen, dass sie auf den Falklands gekämpft haben. Ungefähr dreihundert begingen Selbstmord. In Großbritannien setzten 264 Veteranen ihrem Leben ein Ende, mehr als die Zahl der britischen Gefallenen.

Die Rhein-Zeitung aus Koblenz/Mainz kommentiert die Benzinpreise: In sieben Wochen ist Pfingsten. Dann werden die Spritpreise wieder steigen. Und ein neues Wehklagen beginnt. Die Politik schimpft auf die Ölmultis, die sich regelmäßig zur Reisezeit vom Autofahrer auf die Sonnenseite des Verdienstes kutschieren lassen. Shell und Co. heben dagegen abwehrend die Hand und zeigen anklagend auf Berlin, wo die eigentlichen Absahner säßen. Wirtschaftsminister Werner Müller verweist schicksalsergeben auf die internationalen Gegebenheiten. Einziges Druckmittel der Autofahrer: den Wagen öfter stehen lassen und aufs Rasen verzichten.

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