die anderen:
Die Moskauer Zeitung Iswestija befürchtet neue Finanzprobleme für die russische Raumfahrt: Für den Flug des zweiten Weltraumtouristen bekam Russland wie beim ersten Mal etwa 20 Millionen Dollar. Genau diese Summe wird benötigt, um ein Raumschiff mit Besatzung zur Internationalen Raumstation zu bringen. Der nächste Flug soll im Herbst stattfinden, doch der Touristenplatz wird vermutlich leer bleiben. Keiner der vielen Interessenten hat bislang das nötige Geld überwiesen und sich der Ausbildung unterzogen.
Die Ostthüringer Zeitung aus Gera meint zum Parteitag der Grünen: Woher nur kommen all diese Veränderungen? Nun, vielleicht werden sie zum ersten Mal wirklich geführt. Claudia Roth, Fritz Kuhn und Manager Reinhard Bütikofer haben die Grünen in den Griff bekommen. Knackpunkte enthält das Programm nicht. Dass sie nicht einmal zur Ökosteuer konkret wurden, sagt viel, ist aber auch nicht überzubewerten. Die Ökosteuer ist ein Thema, mit dem sie sich im linken Lager profilieren – in erster Linie gegen die SPD.
Zum Parteitag schreibt die Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung aus Essen: Verglichen mit dem Vorwahlkampf 1998 haben die Grünen viel dazugelernt. Der missionarische Beglückungseifer ist verflogen. Ihr Programm ist allem Radikalen abhold. Es ist nicht visionär, gerade darum zukunftstauglich. Das Fußvolk hat verstanden, dass ein zerstrittener Haufen für den Wähler nicht sexy ist. Ausschlaggebend ist aber auch, dass die großen Schlachten geschlagen sind; etwa die Frage von Militäreinsätzen der Bundeswehr.
Die Märkische Allgemeine aus Potsdam kommentiert: Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Grünen kurz vor dem voraussichtlichen Machtverlust auf Bundesebene genau jene Geschlossenheit und Disziplin zeigen, die man von einer Regierungspartei erwarten kann. Dabei wissen sie selbst, dass angesichts der dramatischen Schwäche der SPD nur noch ein politisches Wunder die rot-grüne Koalition retten kann. Mehr und mehr wird es deshalb zum wichtigsten Wahlziel der Partei, mit einem Stimmenzuwachs gestärkt in die Opposition zu gehen.
Die Stuttgarter Nachrichten dazu: Zum ersten Mal stellen sich die Grünen bei einer Bundestagswahl den Wählern als Regierungspartei. Dabei bleibt ihnen nichts anderes übrig, als den Wählern mit dem Versprechen gegenüberzutreten, das von ihnen Erreichte zu verstetigen. Der eigentliche Reformmotor zu sein. Und als Garant gegen „schwarzen Rückschritt und gelbe Rücksichtslosigkeit“ aufzutreten. In Wiesbaden hat sich die Partei ein Wahlprogramm verpasst, das dazu passt.
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