die anderen:
Libération aus Paris meint zum Ende der Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem: Der Kompromiss ist nicht als Änderung der Position Ariel Scharons zu interpretieren. Das hat der israelische Premier auch bei seinem Treffen mit Präsident Bush bekräftigt. Die von den USA anvisierte internationale Friedenskonferenz kann nach seiner Auffassung nur auf eine „Reform“ der palästinensischen Autorität hinauslaufen. Im Sinne Scharons heißt dies die Ausschaltung Jassir Arafats. Und erst sehr viel später ist danach ein Rumpfstaat Palästina zu erwägen, ohne die geringsten Konzessionen im Fall Jerusalems. Das lässt nichts Gutes für die Zukunft erwarten.
The Observer aus London meint zu dem Bahnunglück im britischen Potters Bar: Von heute aus betrachtet muss die Privatisierung der früheren British Rail als ein rücksichtloser ideologischer Akt angesehen werden. Sie ist ein beschämendes Denkmal der Regierung von John Major. Die Vorstellung, dass ein nach Gewinn strebendes Unternehmen Jahrzehnte mangelnder Investitionen bei gleichzeitiger Reduzierung der Staatsfinanzierung wieder wett machen kann, ist geradezu lächerlich. Aber auch New Labour muss ihren Anteil an Verantwortung tragen. Die Regierung hat fünf Jahre lang nicht wesentlich gehandelt.
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