die anderen:
Die Neue Zürcher Zeitungkommentiert die Nahostpolitik der USA: Für Präsident Bush wird der verfahrene israelisch-palästinensische Konflikt zu einer wachsenden politischen Belastung. Jedermann erwartet von Washington ein tragfähiges Lösungskonzept und noch mehr dessen effiziente Verwirklichung dank dem überragenden machtpolitischen Gewicht Amerikas. Die Vorstellung, dass der Präsident eine Regelung mehr oder weniger frei diktieren kann, ist freilich naiv – allein schon deshalb, weil es auch in Amerika keinen Konsens darüber gibt, wie eine solche Lösung aussehen soll und mit welchen Mitteln sie durchzusetzen wäre. Allerdings gehört es zur Führungskunst eines erfolgreichen Präsidenten, die öffentliche Meinung – nicht nur in Amerika – beharrlich in die angestrebte Richtung zu bewegen.
Zum gleichen Thema schreibt die britische Tageszeitung Financial Times: Es hat keinen Sinn, eine Friedenskonferenz abzuhalten, ohne dass Washington einen Plan auf den Tisch legt und auf beide Seiten des Konflikts Druck ausübt, ihn anzunehmen. Von allein werden sie es nicht tun. Aber ohne einen Friedensprozess wird die Gewalt niemals aufhören. Die Panzer schaffen es nicht. Die Zeit für eine klare Führung aus dem Weißen Haus ist gekommen.
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