die anderen:
Die belgische Zeitung De Standaard kommentiert das deutsch-polnische Verhältnis aus Anlass des Besuchs von Kanzler Schröder in Wrocław, dem früheren Breslau: „Die polnisch-deutschen Beziehungen sind so gut, dass sie ein bisschen langweilig werden“, ließ sich der polnische Präsident Aleksander Kwaśniewski vor kurzem vernehmen. Nun hängen dunkle Gewitterwolken am Himmel. Nicht allein die Verhandlungen über den polnischen Beitritt zur EU, sondern auch die Einrichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ können die Atmosphäre gründlich trüben. Da winkt ein Streit mehr rund um die Symbole des Zweiten Weltkriegs.
Die russische Tageszeitung Kommersant warnt den Westen davor, bei der Loja Dschirga in Afghanistan zu stark zu intervenieren: Die Afghanen haben ein halbes Jahr lang keine Idee gefunden, die sie alle eint. Und jetzt erweist sich, dass der Widerstand gegen ein von außen aufgezwungenes Regime diese einigende Idee sein könnte. Eine Regierung, die kaum jemanden vertritt, darf man demontieren oder gar stürzen. Die Abwehr der Einmischung von außen ist das Einzige, was heute alle Afghanen einen kann, Islamisten und Monarchisten, Paschtunen und Tadschiken. Auf diese Weise könnte der Westen, der Afghanistan versöhnen wollte, in eine Falle geraten.
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