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Archiv-Artikel

die anderen zum fall litvinenko und dem streit zwischen moskau und london

Der österreichische Standard kommentiert die diplomatischen Krise zwischen Großbritannien und Russland: Das Diplomaten-Rausschmeißspiel wirkt kindisch, ist es aber nicht. An sich haben die Russen und Briten sich schon in den 1990ern gegenseitig ausgewiesen. Nur spielt sich der Streit rund um mutmaßliche Mörder, Spione und Oligarchen nun in einem substanziell veränderten Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ab. Wie ernst ist es Russland? Solange es keine wirtschaftlichen Konsequenzen gibt, und die wird es nicht geben, weil keine Seite ein Interesse daran hat, bleibt es bei der Kälteperiode, deren Ende allerdings nicht abzusehen ist.

In Rom meint Il Messaggero dazu: Der Kreml scheint sich sowohl in seiner Wortwahl als auch in seinen Aktionen wieder auf die kalten Pfade des Konfrontationskurses mit dem Westen zu begeben. Ganz so wie zu Zeiten des Eisernen Vorhangs. Moskau hat angekündigt, innerhalb von zehn Tagen vier britische Diplomaten auszuweisen. Dies ist die Antwort auf die Entscheidung Londons, vier russische Diplomaten auszuweisen, nachdem Moskau es abgelehnt hatte, Andrei Lugowoi auszuliefern, den Hauptverdächtigen im Fall der Tötung des Exgeheimdienstagenten Alexander Litvinenko. Es handelt sich also tatsächlich um einen Vergeltungsschlag.