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Archiv-Artikel

die anderen zu russlands anti-terror-strategie

Die Zeitung L’Indépendant du Midi aus dem südfranzösischen Perpignan schreibt zu dem vom russischen Generalstabschef angedrohten „Präventivschlägen“ gegen Terroristen: Es war zu erwarten, dass der im Irak von der Bush-Regierung praktizierte Präventivkrieg schließlich auch andere inspirieren würde. Warum sollte diese Taktik schließlich das Privileg eines Landes bleiben? Wird Russland, das an der US-Koalition nicht teilnehmen wollte, nun anderswo eine Front eröffnen? Sicher, es hat bei weitem nicht das militärische Gewicht der USA. Aber der Terrorismus könnte für Moskau ein willkommener Vorwand sein, um in Georgien zu intervenieren oder in jedem anderen Land der Region, das den Fehler macht, eine nichtkonforme politische Linie zu verfolgen.

Die in London erscheinende Tageszeitung Financial Times meint dazu: Russland ist ein stolzes Land. Bei seiner Reaktion auf den Anschlag von Beslan verfiel Präsident Wladimir Putin allerdings in die klassische Rhetorik des Kalten Krieges. Er erwähnte den Tschetschenien-Konflikt in seiner Rede nicht ein einziges Mal. Stattdessen beschwor er die Gefahr einer internationalen Terrorverschwörung gegen Russland und gab für die ganze Nation eine Kriegserklärung ab. Putin machte mit der Wahl seiner Worte denselben tragischen Fehler wie zuvor US-Präsident George W. Bush und seine Verbündeten. Das Konzept vom „Krieg gegen den Terror“ vermittelt ein völlig schiefes Bild dessen, was getan werden muss, um den Terrorismus in all seinen Formen zu besiegen.