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Archiv-Artikel

die anderen über vorstandsgehälter und steuersenkungen

Das Handelsblatt aus Düsseldorf meint über die Offenlegung der Einkommen von Vorstandsmitgliedern: Geht es um Managergehälter, ist sofort das Klischee von den Nieten in Nadelstreifen zur Hand, denen es nur um Bereicherung auf Kosten der Arbeitnehmer und Aktionäre geht. Für Politiker und Gewerkschafter ist es einfach zu verlockend, so von eigenen Versäumnissen abzulenken. Doch genauso verlockend ist es für Vorstände, Kritik an ihren Bezügen als bloßen Neid abzutun. Die öffentliche Debatte um Managergehälter geht mit einem massiven Verlust an Vertrauen in die Wirtschaftselite einher. Und das sollte die Unternehmen zutiefst beunruhigen.

Zu den vereinbarten Steuersenkungen in Italien meint die Turiner Zeitung La Stampa: Ministerpräsident Berlusconi wollte stärkere Senkungen, aber er kann jetzt sagen, die Steuern der Italiener verringert zu haben. Außenminister Fini und der Parteichef der Christdemokraten Follini haben es vermieden, wie die zu erscheinen, die sich einer so populären Maßnahme entgegensetzen – die zudem der Mittelpunkt des Programms der Mitte-Rechts-Regierung ist. Die Verständigung auf die Steuern wendet vielleicht die Möglichkeit vorgezogener Wahlen im nächsten Frühling ab. Aber ist sie so stark, dass sie die Risse in der Regierungskoalition kitten kann?