die anderen über tony blairs geringe glaubwürdigkeit :
Der Londoner Guardian kommentiert: Obwohl der Ausschussvorsitzende Lord Butler keine Einzelpersonen für die fehlerhafte Bedrohungsanalyse zum Irak verantwortlich gemacht hat, kommt Premier Tony Blair nicht ungeschoren weg. In dem Bericht wird bestätigt, dass Blair wie ein Präsident regiert. Er lässt seine Mission, oder gar seine Besessenheit, von niemandem in Frage stellen. Diese Art des Regierens ist unverantwortlich und gefährlich. Im Unterhaus zeigte Blair wenig Reue. Es ist zu hoffen, dass er die Lehren des Butler-Berichts akzeptiert. Als Blair seine Gründe für den Krieg gab, hat er dem Volk nicht alles gesagt. Die Frage seiner Glaubwürdigkeit ist so aktuell wie eh und je.
Der Standard aus Wien meint dazu: So weit ist die politische Sklerose gediehen, dass am Ende, noch als wahr geglaubt werden soll, was sich als falsch erwiesen hat: dass Bagdad Massenvernichtungswaffen besessen hat. Saddam Hussein „hätte“ sie einmal besitzen können, versicherten Bush wie Blair ungerührt diese Woche erneut, was so gut sein soll wie: Er hat sie besessen. Die Abschiebung der politischen Verantwortung auf eine technische Verantwortung der Geheimdienste in Großbritannien und den USA hat eine schwer wiegende Folge: Washington wie London schwächen ihre Möglichkeit, gegen tatsächliche oder werdende Atomregime wie Nordkorea oder den Iran vorzugehen.