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Archiv-Artikel

die anderen über nordkoreas atombombe

Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace kommentieren den von Nordkorea angekündigten Atomwaffentest: Die letzte stalinistische Diktatur des Planeten entgeht jeder Logik. Deshalb weiß man nicht genau, wie man die Ankündigung eines bevorstehenden Atomtests durch Pjöngjang interpretieren soll. Handelt es sich um eine Form von Abschreckung, eine interne Botschaft an das Volk? Handelt es sich um einen Aufruf zu Verhandlungen, um neue Nahrungsmittelspenden im Austausch mit einem Moratorium zu erhalten? Oder ist die Drohung echt?

Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint: Was der kleine Diktator mit der großen Sonnenbrille tatsächlich im Schilde führt, bleibt unklar. Gelänge es ihm effektiv, eine Atombombe zu zünden, wäre Nordkorea nicht mehr nur ein Schurkenstaat, sondern ein unangreifbarer Schurkenstaat. Als Urmitglied der „Achse des Bösen“ könnte es sich sicher fühlen vor den USA, selbst dann, wenn die nordkoreanischen Raketen weiterhin ins Meer plumpsen. Als Trägersysteme kommen inzwischen nämlich nicht mehr nur Raketen, sondern auch Terroristen in Frage. Pjöngjang hat denn auch wiederholt gedroht, Atomwaffen an Staaten oder „Organisationen“ weiterzugeben. Möglich ist aber auch ein Bluff, ist es doch unüblich, dass angehende Atommächte ihre Tests laut ankündigen.