die anderen über gentechnik :
Der französische Bauernführer und militante Gentechnik-Gegner José Bové ist jetzt inhaftiert worden. Dazu schreibt die Zeitung L’Union aus Reims: Während Bové hinter Gittern hervorwinkt und für Folklore sorgt, vergisst man das Wesentliche: die GVO (gentechnisch veränderte Organismen). Es zeichnet sich ab, dass das Moratorium der EU unter dem Druck der USA aufgehoben wird. Doch die Nachvollziehbarkeit und die Kennzeichnungspflicht werden nicht genügen; vielmehr muss eine seriöse und unabhängige Forschung nachweisen, dass die Veränderungen des Erbguts der Pflanzen ohne Konsequenzen für den Menschen sind.
Die Zeitung La République des Pyrénées aus Tarbes meint hingegen: Ist es ein Zufall, wenn sich die Wissenschaftsakademie und die Akademien für Medizin und Arzneimittel positiv zu den GVO geäußert haben? Sie unterstreichen, dass Millionen von Menschen in Entwicklungsländern seit Jahren Lebensmittel essen, die GVO enthalten, und dass keine negativen Auswirkungen auf ihre Gesundheit gemeldet wurden. Bové sollte lieber dieses Ziel – die Dritte Welt zu ernähren – unterstützen anstatt gemeinsam mit Jacques Chirac eine EU-Agrarpolitik zu verteidigen, die verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft in ebendieser Dritten Welt hat.