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Archiv-Artikel

die anderen über falsche freunde

Zu EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien schreibt der Londoner Independent: Der kroatische Ministerpräsident Stejpan Mesić ist diese Woche nach Brüssel gereist, um dort zu erklären, dass Zagreb die Forderung des UN-Kriegsverbrechertribunals, den General Ante Gotovina festzunehmen, nicht erfüllen könne. Mesić behauptet, dass der General aus Kroatien geflüchtet sei und der Druck der EU in dieser Sache die Unterstützung der kroatischen Öffentlichkeit für die EU untergrabe. Europa wäre schlecht beraten, sich von diesen hohlen Ausreden beeindrucken zu lassen. Die politische Umwandlung Kroatiens hat mit der ökonomischen nicht Schritt halten können.

Der Kommersant aus Moskau meint zur Außenpolitik des Kremls: Wir in Russland haben eine Art Leidenschaft, uns bis zum Ende mit perspektivlosen Regiemen anzufreunden. So war es mit Slobodan Milošević, so war es mit Saddam Hussein, so war es mit Leonid Kutschma. Und jetzt haben wir uns eng mit Syrien angefreundet. Einen vom Zeitpunkt und den Umständen her betrachtet unpassenderen Partner zu finden wäre schwierig. Moskau hat sich offenbar eine neue Sportart ausgedacht: Wir nehmen alle in unsere Arme auf, die nirgends mehr hinkönnen, und versuchen aus dieser Situation so viel wie möglich für uns selbst herauszupressen.