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Archiv-Artikel

die anderen über erdöl und aufschwung

Die Pariser Wirtschaftszeitung La Tribune vergleicht den derzeitigen Anstieg des Ölpreises mit dem Ölschock der Siebzigerjahre: Vor dreißig Jahren standen die Verbraucherländer vor der Schließung der Ölhähne durch die Produzentenländer. Heute sind die Ölhähne der Produzenten weit offen, doch die Verbraucher haben ein Angebotsproblem. Die Lösung braucht natürlich länger und ist schwieriger umzusetzen – sowohl technisch als auch geopolitisch. Die Ölkonzerne wissen jedoch, dass sie nicht verschont bleiben können, wenn die Volkswirtschaften ihrer Kunden getroffen sind. Daher ihre Sorge um die Zukunft, genau wie jene der Märkte.

Il Messaggero aus Rom meint: Über die Festigkeit des Aufschwungs herrscht diffuser Optimismus. Aber wenn man ein wenig über die aktuelle Entwicklung hinausblickt, dann lässt die Euphorie nach. Der gegenwärtige expansive Zyklus erscheint sehr zerbrechlich und von einer ganzen Serie beunruhigender Risiken bedroht – etwa vom Preisanstieg des Erdöls. Zwar sagen die großen Wirtschaftsinstitute und Forschungsstätten allesamt einen starken Anstieg des Wirtschaftswachstums für dieses Jahr voraus, mit einem leichten Abflachen im nächsten Jahr. Aber das dürfte den Fortgang der Expansionsdynamik in der Welt nicht verhindern.