die anderen über entführungen und hitzetote :
Zur Freilassung der Geiseln schreibt die Berner Zeitung: Fragen tauchen zwangsläufig auf, etwa nach dem Lösegeld. Wer griff für die Freiheit der Geiseln in die Kasse? Und dies, obwohl alle Welt zuvor versicherte: „Wir lassen uns nicht erpressen.“ Den Kidnappern dürfte – derzeit – diese Debatte ziemlich egal sein. Sie können sich als Gewinner fühlen. Nach ihrer Flucht in den Norden Malis zeigten sie der westlichen Welt, dass sie in der Sahara, trotz Verfolgung durch modernste Fahndungs- und Spionagetechnik, fast wie ein Spuk auftauchen und verschwinden können. Und dies nun auch noch mit einem Koffer voller Banknoten.
Die Tageszeitung Le Monde aus Paris schreibt über Gesundheitsminister Mattei in der Hitzeperiode: Der Gesundheitsminister hat zu lange in sommerlicher Schlaffheit ausgeharrt, bevor er reagierte – bevor er die Fehlgriffe und die Zeichen der Kopflosigkeit angesichts einer falsch verstandenen Situation noch vervielfachte. Die Lage ist für Jean-François Mattei umso delikater, weil er die Verantwortung kaum den Medizinern in die Schuhe schieben kann. Denn er hatte seinen guten Ruf nicht nur seiner politischen Erfahrung, sondern auch seiner Aura als großer Mediziner zu verdanken. Dieser scheinbare Trumpf hat sich nun als ein Nachteil entpuppt.