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Archiv-Artikel

die anderen über die wut in belgrad auf das abtrünnige kosovo

Die größte serbische Zeitung Novosti rechtfertigt die Gewalt: Niemand hat das Recht, den aufgestauten Volkszorn mit Rowdytum gleichzusetzen. Die US-Botschaft wurde angezündet. Nicht serbische Nationalisten haben sie angezündet, wie das einige Medien berichtet haben. Sie wurde angezündet vom Amerikanismus – dem zeitgenössischen Faschismus.

In Wien schreibt Der Standard: Der Brandstifter sitzt im Regierungsgebäude. Der serbische Premier Koštunica hat in den vergangenen Wochen keine Gelegenheit ausgelassen, um die Stimmung aufzuheizen. Die Kosovo-Albaner hatte er als „Landräuber“ bezeichnet und jegliches Einlenken ausgeschlossen. Vojislav Koštunica trägt die politische Verantwortung für die Eskalation in Serbien. Und die wiegt schwer. Nicht so sehr wegen des materiellen Schadens, der da angerichtet wurde, sondern weil er sein Land in eine Sackgasse treibt.

In London schreibt die Times: Der Westen muss die serbische Gereiztheit verstehen und versuchen, ein weiteres Abgleiten in einen nationalistischen Isolationismus zu verhindern.

In Rom kommentiert La Repubblica: Es gibt nur eine Möglichkeit, zu verhindern, dass das Kosovo ins Chaos abdriftet: Belgrad und Prishtina müssen gezwungen werden, über ihr unvermeidliches Zusammenleben direkt zu verhandeln.