die anderen über die wahlen in iran :
Die englische Zeitung The Independent kommentiert: Die Niederlage der Hardliner deutet darauf hin, dass den Iranern eine weniger ideologisch motivierte Politik ihrer Regierung gegenüber dem Westen lieber wäre. Im besten Fall kann dies Präsident Ahmadinedschad dazu bringen, einen Kompromiss im Streit um das iranische Atomprogramm zu akzeptieren. Schlimmstenfalls kann ihn dies in die Defensive bringen und noch sturer werden lassen. Es wird eine wirklich aufmerksame und gut ausgerichtete Diplomatie des Westens erforderlich sein, um aus dieser innenpolitischen Wahlniederlage eine normalere Beziehung zu entwickeln.
Die spanische Tageszeitung El País meint: Das Resultat zeigt eine relative Erholung der gemäßigten Kräfte auf. Diese Wahlen waren der erste Popularitätstest für Ahmadinedschad, der vor eineinhalb Jahren mit einem überragenden Sieg an die Macht gekommen war. Der Ausgang legt nahe, dass die radikale Politik des Staatschefs viele seiner Bürger nicht überzeugt. Über den Ton in der iranischen Politik sollte man sich trotzdem keine Illusionen machen. Die wichtigen Entscheidungen trifft nämlich der oberste Führer Ali Chamenei, in angeblicher Abstimmung mit dem Expertenrat. Noch nie aber hat dieses Gremium seit seiner Gründung Chamenei öffentlich kritisiert.