piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über die ukraine und betrogene wähler

Der Tages-Anzeiger aus Zürich kommentiert die Ernennung des Ministerpräsidenten in der Ukraine: Die Nomination von Wiktor Janukowitsch zum Ministerpräsidenten ist für viele Menschen in der Ukraine ein Schock. Mit der bevorstehenden Rückkehr der alten Garde an die Macht ist in ihren Augen der Kampf für ein demokratisches und nach Westen ausgerichtetes Land verloren. Die Einbindung von Janukowitsch in die Regierungsverantwortung birgt aber trotz aller Risiken auch Chancen. Der designierte Premier vertritt den russisch geprägten Osten des Landes, den die orangen Machthaber vernachlässigt haben. Janukowitsch als Ministerpräsident kann mithelfen, diese Trennung zwischen Ost und West zu überbrücken. Ebenfalls positiv dürfte er die gespannten Beziehungen zum Nachbarn Russland beeinflussen, mit dem heikle Verhandlungen über Gaslieferungen anstehen.

Die russische Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta meint: Präsident Juschtschenko hat die Ideale der orangenen Revolution verraten, indem er seinem ärgsten Widersacher Janukowitsch den Weg zum Regierungschef ebnete. Auch Janukowitsch hat durch diesen Kompromiss die Interessen seiner Anhänger verraten. Das Fazit lautet: Die Wähler haben verloren und die Politiker gewonnen.