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Archiv-Artikel

die anderen über die proteste gegen den olympischen fackellauf

Die Wiener Zeitung Die Presse meint: Der Protest gegen die chinesische Tibet-Politik entlang dem internationalen Fackellauf ist zum Selbstläufer geworden – und die Wut der chinesischen Bevölkerung gegen die westliche Welt wächst von Tag zu Tag. In dieser vertrackten Lage macht das IOC die kläglichste Figur. Diesem Haufen weltfremder, selbstzufriedener Funktionäre fällt nur ein, dass Sport und Politik zwei Paar Schuhe seien, obwohl seine Beschlüsse für die Austragungsorte von Spielen stets politisch motiviert sind. Konstruktive Vorschläge zur Konfliktlösung hört man keine. Längst wäre es Zeit, dass endlich einmal gegen das seltsame Wirken dieser Herren demonstriert wird.

La Stampa aus Turin kommentiert: Etwas hat sich verändert, Europa bewegt sich. Nach Wochen der Vorsicht gibt es jetzt erste konkrete Zeichen der Missbilligung, was die Repression durch die Chinesen in Tibet angeht. Das wird die Folge der starken Proteste sein, die bisher die traurige Reise der olympischen Fackel begleitet haben. Oder vielleicht auch die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Amerikaner entscheiden werden, mit eiserner Miene gegen Peking vorzugehen. Tatsache ist, dass Europa die Benommenheit abzulegen scheint, um sich aufzuraffen und jene übertriebene Umsicht abzuschütteln, die man in den diplomatischen Beziehungen mit Peking bislang gepflegt hat.