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Archiv-Artikel

die anderen über die politik zum irak

Le Monde in Paris befürchtet: „Als die Amerikaner 1991 die irakischen Truppen aus Kuwait vertrieben hatten, wollten einige bis Bagdad marschieren und „Schluss machen mit Saddam Hussein“. Damals war Colin Powell als Generalstabschef einer der erbittertsten Gegner eines solchen Einmarsches. Jetzt wird wahrscheinlich genau das passieren. Und was soll nach dem Krieg geschehen? Eine Stabilisierung des Nachkriegs-Iraks dürfte eine mehrjährige militärische Besatzung erforderlich machen. Diese könnte eine antiamerikanische Intifada mit Selbstmordanschlägen gegen GI-Kasernen auslösen und eine neue antiwestliche Terrorwelle fördern.

Die NZZ am Sonntag aus Zürich schreibt: „Was aber, wenn das nachweislich stumpfe Sanktionsinstrument versagt, das ewige Pochen auf Völkerrechtsnormen nichts bringt und die Hoffnung zerstiebt, die UNO-Inspektoren könnten ihrer Sache so sicher sein, dass sie die Geigerzähler niederlegen und sagen: „Der Irak stellt keine Bedrohung mehr dar?“ Die UNO soll’s dann richten, heißt es – und auch die Nato erhält erstaunlich viel Zuspruch. Doch angenommen, diese zwei Gremien seien mangels Konsenses nicht handlungsfähig? Soll man dann den Diktator einfach gewähren lassen? – Das war schon in Kosovo keine wirklich überzeugende Option.“