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Archiv-Artikel

die anderen über die neujahrsansprache von chirac

Die Tageszeitung République du Centre aus Orléans kommentiert den Fernsehauftritt des französischen Staatspräsidenten: Das Problem mit Chirac ist, dass seine Neujahrswünsche nur Wünsche sind. Und dass sie fromme, alte Wünsche bleiben werden. Immer wieder hervorgeholt und selten verwirklicht. (…) So will er sich nun – ein bisschen mehr als ein Jahr vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit – endlich darum bemühen, dass jeder ungeachtet seiner Herkunft die gleichen Chancen hat. Als ob er nicht 1995 seinen Wahlkampf genau auf diesem Thema aufgebaut hätte. Mit Chirac stellt sich immer wieder unvermeidlich die Frage nach den nicht eingehaltenen Wahlversprechen.

Der Républicain Lorrain aus Metz in Lothringen vergleicht den Blick auf die französische Tagespolitik mit dem in ein Geschichtsbuch: Unsere Partner haben die Seite Chirac bereits umgeschlagen. Die Franzosen auch, von denen jeder Dritte wünscht, dass er im Laufe dieses Jahres zurücktritt, und von denen nur ein Prozent möchte, dass er 2007 erneut kandidiert. Doch wir wissen auch, dass Jacques Chirac gerade dann zu Höchstleistungen fähig ist, wenn er ganz tief in der Krise steckt. Das haben wir während seiner Kohabitation mit (dem sozialistischen Premierminister) Lionel Jospin erlebt, als Chirac sich als gefürchteter Gegner erwiesen hat.