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Archiv-Artikel

die anderen über die geiselbefreiung im irak

La Repubblica schreibt: Seit wir angefangen haben, Kriege für andere zu führen, ist unser Wissensstand nur noch ein tägliches Akzeptieren der Lüge und des Schweigens; eine tägliche Verurteilung dazu, Nachrichten als wahr hinzunehmen, von denen wir wissen, dass sie falsch oder manipuliert sind. Über alle uns angehende Geschehnisse im Irak fällt ein Vorhang des Schweigens. Wir verhandeln mit dem Feind, um nicht angegriffen zu werden und unsere Geiseln zu befreien. Aber wir sind entrüstet, wenn die Amerikaner dieses doppelte Spiel ablehnen. Wir wollen in den Krieg ziehen, aber wir wollen uns dabei vormachen, dass er schmerzlos verläuft.

Corriere della Sera meint: In einem unter Schock stehenden Italien lässt uns die Emotion viele Dinge sagen und schreiben, die sich schon in wenigen Tagen als übertrieben oder sogar peinlich herausstellen könnten. Da ist zum Beispiel die Angst Giuliana Sgrenas, die über einen Monat in der Hand der Entführer war. Aber auch wenn die Emotion als Grund für derart deutliche und polemische Aussagen herangezogen werden kann, bleiben dennoch viele Fragen offen. Wenn wir mit den USA ein Tauziehen beginnen wollen, dann können wir das ja tun: Aber wir sollten wissen, dass wir dieses nicht mit Emotionen und harten Worten gewinnen.