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Archiv-Artikel

die anderen über die geberkonferenz für libanon

Politiken aus Kopenhagen kommentiert: Wer den Libanon wiederaufbaut, bekommt die Macht. Als sich die israelischen Soldaten im Mai 2000 aus dem Süden des Landes zurückzogen, half die Hisbollah den Einwohnern mit Hilfe iranischen Geldes, ihre Dörfer wiederaufzubauen. Der Preis dafür war, dass sie umfassende Bunkeranlagen unter den Dörfern bauen und Raketen aus Häusern abfeuern durfte. Auch heute kämpfen die libanesische Regierung und die Hisbollah darum, wer das meiste Geld verteilt. Hier erschließt sich der Sinn der Geberkonferenz: Sie ist der Versuch der internationalen Gemeinschaft, Libanons Regierung gegenüber der Hisbollah und dem Iran zu stärken.

Dar a-Hayat aus Beirut kritisiert Hisbollah: Nasrallah hat zugegeben, dass er die Reaktion Israels auf die Entführungen unterschätzt hat. Viele Libanesen haben deshalb Kinder verloren, ihre Dörfer wurden zerstört. Haben sie nun nicht das Recht, zu verlangen, dass die Hisbollah-Führung Schlüsse aus ihrem Eingeständnis zieht? Die Politik der Hisbollah wird in Damaskus und Teheran formuliert. Diese Regime verfolgen ihre eigenen Interessen und Ziele im Libanon, die mit denen dieses pluralistischen Landes und seiner Bevölkerung nur wenig gemeinsam haben. Es ist zu befürchten, dass die Libanesen noch lange unter den Folgen des angeblichen Hisbollah-Sieges leiden müssen.