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Archiv-Artikel

die anderen über die entführten französischen journalisten in irak

Die Zeitung Libération aus Paris kommentiert: Frankreich kann mit den Entführern nicht verhandeln. Sie sind mit dem Netzwerk al-Qaida verbunden, das Frankreich immer zu seinen möglichen Zielen gezählt hat. Ein besonderer Schutz war also nicht zu erwarten. Dagegen bleibt festzustellen, dass sich viele arabische Politiker für die französischen Geiseln eingesetzt haben. Das war noch nie zuvor in diesem Umfang geschehen. Sogar islamische Fundamentalisten aus den Reihen der Muslim-Brüder und Salafisten haben sich auf die Seite der Franzosen gestellt. Daran ist die isolierte Stellung der Entführer abzulesen. Doch bleibt die Frage, ob sie dafür sensibel sind.

Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint dazu: Frankreich ist ein Freund der islamischen Welt. Frankreich ist tatsächlich der wichtigste Verbündete der Muslime unter den führenden Industrienationen. Außenminister Michel Barnier wird versuchen, islamische Regierungen und Autoritäten als Vermittler zu gewinnen. Die Erpressung der Geiselnehmer wäre abstrus zu nennen, wäre sie nicht tödlicher Ernst für die beiden Betroffenen. Für die verrückten Gotteskrieger im Irak scheint es nur noch Gläubige und Ungläubige zu geben. Die Zeiten sind vorbei, da sie Zeitungsleute in gute und schlechte Ungläubige unterteilten, je nachdem, ob deren Länder für oder gegen den Irakkrieg waren.