die anderen über die Proteste gegen den Sieg der Kommunisten in Moldau :
Die estnische Tageszeitung Posttimees kommentiert: Vielleicht nützen die Unruhen den Kommunisten sogar. Denn sie ermöglichen ihnen, die gesamte Opposition als Vandalen und Rowdys abzustempeln. Diese Partei hat nach dem Zerfall der Sowjetunion nie wirklich für einen freien Informationsfluss gesorgt. Und eine geistige Befreiung der Menschen hat ebenso wenig stattgefunden, wie es die Grundlage für eine offene Debatte gibt. Darin liegt auch der Hauptunterschied zu Georgien: Dort wurde zweimal die politische Elite ausgewechselt, sowohl in den 90er-Jahren als auch 2003, und die Unzufriedenheit mit Präsident Saakaschwili wirkt eher wie ein Kampf um den Thron.
Der niederländische De Telegraaf schreibt: Der Kommunist Woronin balancierte in den vergangen Jahren zwischen beiden Polen. Obwohl er kürzlich Moskau beschuldigte, in Transnistrien – einer Russisch sprechenden Enklave, die einen souveränen Status hat – militärische Interessen zu verfolgen, ist Woronin von russischem Gas abhängig. Moskau gilt als Verbündeter. Ein seriöser Flirt mit Rumänien könnte das Ende für Moldau als Staat bedeuten, wobei Brüssel und Moskau genau wie im Fall der Ukraine wieder einander gegenüberstünden. Inzwischen haben Europa und Russland die Wahlen als ehrlich bezeichnet. Das nimmt den Demonstranten viel von ihrer Legitimität.