die anderen über die Haftstrafe für den Holocaust-Leugner David Irving :
In Madrid schreibt die Zeitung El Mundo: Es ist überflüssig zu sagen, dass Irvings Theorien nicht den geringsten Respekt verdienen. Doch sollte man sich die Frage stellen, ob es noch Sinn macht, an Gesetzen festzuhalten, die einem anderen historischen Kontext entsprangen. Das Gesetz, nach dem Irving in Österreich verurteilt wurde, stammt aus dem Jahr 1947. In halb Europa gibt es ähnliche Gesetze. Heute sollte es nicht mehr strafbar sein, den Judenmord der Nazis zu leugnen. Oder wird jemand ins Gefängnis gesteckt, der die Verbrechen des Stalin-Regimes oder der Inquisition leugnet? Die Rechtfertigung von Völkermord muss natürlich auch weiterhin unter Strafe gestellt bleiben.
In Zürich meint der Tages-Anzeiger: Irving zündete selber keine Asylunterkunft an und schlug nicht zu. Aber er gab diesen Gruppen eine ideologische Basis und ist damit für die rechte Gewalt, für Attacken auf Linke und Ausländer mitverantwortlich. Irving bekannte sich im Gerichtssaal schuldig. Seine Reue aber überzeugte nicht. Der Brite ließ etliche verschlüsselte Hinweise für seine Anhänger fallen, dass er hier nur die Schuld auf sich nehme, weil ihn das österreichische Rechtssystem dazu zwinge. Es ist ein alter Trick der Rechtsextremen, sich dann auf die Meinungsfreiheit zu berufen, wenn die eigene Freiheit in Gefahr ist. Gestern funktionierte dieser Trick nicht mehr.