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Archiv-Artikel

die anderen über deutschen nationalismus und die uno

Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera kommentiert: Der Gedanke, dass Deutschland die Interessen der Europäischen Union im UN-Sicherheitsrat besser vertreten würde, als es die EU selbst tun könnte, erscheint als ein schwer zu haltender Widerspruch. Unter anderem widerspricht die These einer bisherigen deutschen Position. Aber letztlich scheint der Rückfall in eine strikt nationalistische Logik ein „innerer Widerspruch“, und dies auch angesichts des ebenso widersprüchlichen Anspruchs, der jedoch von Berlin (und von Paris) unterstützt wird, dass die deutsch-französische Achse eine Garantie für den Europäismus innerhalb der EU sei.

Die SonntagsZeitung aus Zürich meint zur UNO-Generalversammlung: Wenn sie etwas bewirken soll, braucht die UNO den kollektiven Willen der sie tragenden Staaten. Und ohne die Supermacht USA und deren militärische Muskeln kommen größere Vorhaben nicht in Bewegung. Kofi Annan sollte sich daher hüten, den sicherheitspolitischen Hauptzweck der UNO darin zu sehen, die USA zurückzubinden. Stattdessen muss der Generalsekretär der Weltorganisation eine positive Perspektive von Werten vorzeichnen. Bloß Rechtsstaatlichkeit, wie er sie forderte, vermag weder Menschen zu beflügeln noch Staaten zu solidarischem Handeln zu bewegen.