die anderen über desinteressierte europäer und ärger mit den usa :
Die Pariser Tageszeitung La Croix bemerkt zum Entwurf einer Europäischen Verfassung: Wie sollen die Europäer dazu gebracht werden, sich Europa anzuschließen? Europa ist schon lange nicht mehr ein bloßes Projekt, sondern eine Baustelle. Es ist kein Traum mehr, sondern ein Prozess. Aber das Ende ist nicht abzusehen. Kaum ist eine Etappe bewältigt, rückt die nächste heran. Es wird für die Völker nicht einfacher, nicht verständlicher. Das europäische Paradox besteht in diesem Auseinanderdriften zwischen einer unerhörten historischen Zielsetzung, an die unsere Ahnen nur in ihren kühnsten Träumen denken konnten, und dem Desinteresse der Bevölkerung.
Zur US-Kritik am belgischen Gesetz zur weltweiten Verfolgung von Kriegsverbrechen schreibt Grenz-Echo aus dem ostbelgischen Eupen: Das Völkermordgesetz hat uns neuen Ärger eingebracht oder, wie es der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck formulierte, „Theaterdonner“, den man nicht überbewerten sollte. Doch die Nato in Brüssel, das sind tausende von Arbeitsplätzen, das ist viel Geld für Brüsseler Betriebe. Ohne vor den USA katzbuckeln zu müssen, sollte sich die Regierung gut überlegen, ob es Sinn macht, an einem selbst abgeänderten Völkermordgesetz festzuhalten, das uns Ärger nicht nur von den Amerikanern einbringt.