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Archiv-Artikel

die anderen über das wirtschaftswachstum

Die Süddeutsche Zeitung kommentiert: Natürlich melden sich nun sofort Skeptiker zu Wort, die vor Exzessen in der Lohnrunde warnen. Es spielt eben jeder seine Rolle. Nur: Erstens werden die Arbeitgeber achtgeben, dass die Löhne nicht zu stark steigen. Zweitens sitzen die Ängste bei vielen Menschen noch tief. Wer in den vergangenen Jahren bei AEG oder der Allianz seine Stelle verloren hat, wen das BenQ-Desaster trifft, wer als Arbeitsnomade von einer Zeitarbeit zur nächsten tingelt, der vergisst wegen 2,5 Prozent Wachstum nicht alle Sorgen. Betriebe und Beschäftigte, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben viel dazu beigetragen, dass Deutschland jetzt gut dasteht.

Der Schwarzwälder Bote meint: Glaubt man Experten, liegen „fette Jahre“ vor uns, was bei den Gewerkschaften natürlich Begehrlichkeiten weckt. Die mehrjährige moderate Lohnpolitik hat wesentlich zum neuen „Aufschwung“ beigetragen. Doch gesellschaftliche Verwerfungen sind mittlerweile unübersehbar: Arbeiter und Angestellte befürchten, trotz explodierender Unternehmensgewinne von den Wohlstandszuwächsen abgekoppelt zu werden. Dazu kommt die größte Steueranhebung der Republik. Welche Auswirkungen sie auf die Konjunktur haben wird, ist eine Unbekannte in der Rechnung. Es ist nicht unmöglich, dass der Euphorie ein wirtschaftlicher Kater folgt.