die anderen über das vorbild merkel und über gordon brown

Le Monde kommentiert die Würdigung der Karlspreisträgerin Angela Merkel durch Nicolas Sarkozy: Sarkozy sagt, er habe „viel von Angela gelernt“. Bei einem seiner Starprojekte, der „Mittelmeerunion“, wurde er zum Rückzug gezwungen, auch wenn er das nicht zugibt. Merkel hat gegen die erste Version des Projektes ihr Veto eingelegt, weil sie die Gefahr der Spaltung Europas sah. Ein Kompromiss wurde gefunden, der den Weg zur „Union für das Mittelmeer“ öffnet. Doch der erinnert stark an eine überarbeitete Version des 1995 begonnenen Barcelona-Prozesses. Das ist eine Lehre, die Merkels Mannschaft sichtlich geben wollte: In Europa gehört die Abstimmung zur Regel.

Der Londoner Independent meint zur Niederlage der Labour-Party bei den britischen Kommunalwahlen: Premierminister Gordon Brown hat große Hoffnungen geweckt, als er – ohne dass es eine Wahl gegeben hätte – im letzten Sommer das Amt von Tony Blair übernahm. Doch das Hin und Her um eine mögliche Wahl, der Ansturm auf die Bank Northern Rock, sein auf Schlagzeilen abzielendes Getue um neue Einwanderungsregeln und die Einstufung von Haschisch als harte Droge sowie – erst kürzlich – die Bezahlung für Gefangene, all das hat den Eindruck von Sachkompetenz bei Brown zerstört, den er sich in seiner Zeit als Finanzminister aufgebaut hatte