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Archiv-Artikel

die anderen über das erdbeben in pakistan

Corriere della Sera aus Mailand schreibt: Die Verwundbarkeit einer Gesellschaft hängt nicht nur von der Macht der Naturkräfte ab, die eine Katastrophe auslösen, sondern auch von der Qualität der Infrastrukturen und Rettungssysteme. Es ist ein Unterschied, ob sich ein Erdbeben in Pakistan ereignet oder in Japan. Der Hurrikan „Stan“ tötete erheblich mehr Menschen als „Katrina“, obwohl der Wirbelsturm in Mittelamerika nicht annähernd so stark war wie der in den Vereinigten Staaten. Dass der Hurrikan in den USA ein Chaos auslöste, widerlegt diese Theorie nicht. Es zeigt sich vielmehr, dass auch das mächtigste Land funktionierende öffentliche Dienste benötigt.

Libération aus Paris kommentiert: Ob in New Orleans oder Pakistan: Die Katastrophen treffen die Armen stets härter als die Reichen. Zu den Schäden des Unglücks kommen die der Unterentwicklung und der Korruption. Das reicht von den nicht normgerechten Bauten bis hin zum Mangel an Infrastruktur, der die Dörfer von der Außenwelt abschneidet. Ein allgemeiner Elan der Solidarität ist unverzichtbar und wird Leben retten und Verletzte heilen. Doch man wird in sechs Monaten oder einem Jahr kontrollieren müssen, was aus den guten Taten der Welt geworden ist und wie die Hilfsgüter vor Ort transportiert und verteilt wurden, wenn die Kameras und Retter gegangen sind.