die anderen über bush & saddam :
La Repubblica aus Rom meint: In dem Moment, in dem die Inspektionen die ersten konkreten Ergebnisse bringen, schickt sich der US-Präsident an, den Befehl zur Offensive zu geben. Die Begründung haben Bush selbst und sein Mitarbeiterteam schon vor einiger Zeit geliefert: Die USA sind herzlich wenig an der Abrüstung Saddams interessiert. Ihr wichtigstes und unverzichtbares Ziel ist die Eliminierung des irakischen Machthabers und die Schaffung eines US-Militärprotektorats über die ganze Region, bis hin zu Iran, Syrien, die arabische Halbinsel, Jordanien und in die Nähe der Erdölregionen zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer.
Die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag kommentiert: Der Streit über die Kurzstreckenraketen wirkt wie ein Scheingefecht, das den Mangel an Konzepten verdeckt. Die Regierung Bush hat lange die Abrüstung des Iraks gefordert. Jetzt wird deutlicher als bisher auch die Ablösung des Regimes verlangt. Diese drängende Forderung aus Washington kommt spät. Der Wandel von innen, der zum Sturz von Saddam hätte führen können, ist auch deshalb nicht eingetreten, weil Washington vor zwölf Jahren die aufständischen Schiiten in Saddams Messer hat laufen lassen. Und auch heute wirken die US-Pläne für einen befreiten Irak nicht eben ausgefeilt.