die anderen über alte freunde und fremde gäste: :
Der Mailänder Corriere della Sera schreibt zum Treffen von Gerhard Schröder und Tony Blair: Blairs Besuch ermöglicht es Deutschland, sich mit Leichtigkeit vom „Achsen-Image“ frei zu spielen, das unweigerlich mit dem russisch-französisch-deutschen Treffen von St. Petersburg verbunden ist. Die Wiederbelebung der Freundschaft zu Blair macht nämlich die vielen Botschaften der Entspannung glaubwürdig, die Berlin in den vergangenen Wochen nach Washington geschickt hat. Dem britischen Premier nützt die deutsche Unterstützung, um in seinem Kampf für die Einbeziehung der UN im Irak den Druck auf den amerikanischen Vebündeten zu erhöhen.
Le Figaro aus Paris meint zur Irakpolitik der USA: Irak ist das Jugoslawien des Nahen Ostens. Wie soll dieses ethnische und religiöse Mosaik, das seit 1980 durch eine blutrünstige Diktatur und drei Kriege verwüstet wurde, in einen demokratischen Staat verwandelt werden? Die erste Konferenz der Opposition Saddam Husseins auf irakischem Boden hat lediglich die großen Linien einer Antwort skizziert. Doch nach dem Sieg seiner Soldaten hat George W. Bush keinen Zweifel. Der militärische Sieg soll in politischen Erfolg umgemünzt werden. Ein Schiiten-Führer im Süden hat allerdings bereits gewarnt: „Wir danken euch. Aber vergesst nicht, wieder abzureisen.“